http://humaneconomy.it/deutsch/suedtiroler-volksbank-gesteht-am-landesgericht-bozen-die-geldschoepfung-aus-dem-nichts-ein/
Was ist eigentlich Geld, woher kommt es und wer hat das Recht Geld 
zu schöpfen? Das sind grundlegende Fragen, die unser tägliches Leben 
bestimmen. Die offiziellen Lehrmeinungen hierzu sind dürftig und 
entsprechen nicht den Tatsachen. In den Fakultäten für 
Volkswirtschaftslehre lernt jede/r Student/in eine vollkommen 
realitätsfremde Theorie: Die staatliche Zentralbank (inzwischen die EZB)
 schöpft die notwendigen Geldmittel und bringt diese über den Staat und 
über die Geschäftsbanken in den Umlauf. Die Privatbanken würden – nach 
dieser Theorie – nur eine Vermittlerfunktion einnehmen. D.h., sie 
sammeln das Geld der Sparer und verleihen es entsprechend.
Sämtliche Wissenschaftler, die in der Vergangenheit dieser Theorie 
widersprachen und versuchten die Allgemeinheit über die tatsächliche 
Wirklichkeit der Geldschöpfungspraxis aufzuklären, wurden systematisch 
aus der wissenschaftlichen Gemeinde ausgeschlossen und/ oder durch 
mediale Verbrämung in den Mainstream-Medien mundtot gemacht. Die 
gängigste Praxis ist jene der „Verschwörungs-Spinner-Keule“.
Geldschöpfung aus dem Nichts per Knopfdruck
Nun ist die Katze jedoch aus dem Sack. Es gibt mittlerweile eine 
Vielzahl von wissenschaftlichen Belegen,
 die klar darlegen, dass über 90% unseres Geldes von den Geschäftsbanken
 (d.h. auch von unserer Volksbank, der Sparkasse und den lokalen 
Raiffeisenbanken) „erzeugt“ wird (Quellen siehe Ende des Artikels). 
Bei der Vergabe eines Kredits entsteht per Knopfdruck neues Geld, das sogenannte „Giralgeld“
 (Bilanzverlängerung mittels Buchungssatz: „Forderung an 
Verbindlichkeit“). Dies bedeutet, die Kindermärchen, wonach eine Bank 
Spareinlagen brauche um Kredite zu vergeben, oder, eine Bank aufgrund 
fehlender Einlagen in der s.g. „Kreditklemme“ stecke, wird in Zukunft 
niemand mehr glauben. Es gibt faktisch schlicht und einfach keine 
Maßnahmen, die der Bank einen Riegel vorschieben würden neues Geld durch
 Kredite zu schöpfen (vgl. Basel-Regeln I und III – Mindestreserve, 
Eigenkapitalquote, etc.). Betrachtet man die harten Fakten, so kommen 
die meisten Analysten (wie auch die Experten der Bewegung „Moneta 
Positiva“) auf eine Eigenkapitaldeckung von max. ca. 2,8%. Das heißt, 
wenn eine Bank 100 Euro „verleiht“ (streng genommen handelt es sich bei 
einem Bankkredit nur um ein s.g. „Verleihe-Versprechen“) dann sind nur 
knapp 3 Euro davon durch ihr Eigenkapital gedeckt (
http://monetapositiva.blogspot.it).
 Viele pathologische Wirtschaftsphänomene nehmen ihren Ursprung in 
dieser Praxis: Einseitige Garantieleistung zugunsten der Banken/ Zinsen 
auf fiktive Leistungserbringung der Banken/ Geldknappheit und Konkurrenz
 (Banken erzeugen immer nur das Geld für das Kapital, jedoch nicht jenes
 für die Zinsen) etc.
Folgen des Schuld-Geld-Systems
Die 
Folgen des Schuld-Geld-Systems sind verheerend: 
Wirtschaftswachstumszwang, Verdrängungswettbewerb und Bildung von 
international operierenden Konzernen, Überproduktion, Illiquidität, 
Insolvenzen, Arbeitslosigkeit, schwindende Kaufkraft, Enteignung ganzer 
Länder, Raubbau an Naturressourcen, Kriege, etc. Dies haben wir bereits 
in verschiedenen Veranstaltungen und Publikationen aufgezeigt (
s. Kongressbuch).
Theorie und Wirklichkeit zum Schuld-Geld-System waren auch das zentrale Thema des 
Kongresses
 “Banche e creazione moneta un sistema insostenibile?”, der am 4. 
November 2016 in der Aula der Parlamentarischen Gruppen der römischen 
Abgeordnetenkammer stattgefunden hat. Neben den beiden 
Parlamentariern Alessio Villarosa und Carlo Sibillia haben es fünf 
Wirtschafts- und Rechtsexperten auf den Punkt gebracht: Der Staat hat 
sein Geldschöpfungsmonopol 
de facto an die Privatbanken 
verloren. Geldpolitische Maßnahmen laufen ins Leere, da über 90% des 
Geldes von Privatbanken erzeugt wird. Dem Staat entgehen hunderte von 
Milliarden an Steuereinnahmen und Seigniorage (Gewinn der Notenbank, der
 durch die Emission von Zentralbankgeld entsteht). Die Politik ist zum 
langen Arm der Hochfinanz verkommen. Ungeheuerliche Marktmanipulation an
 der Börse gehören zum Tagesgeschäft – gerichtliche Anzeigen und 
Verfahren dazu laufen bereits.
Prof. Antonino Galloni
Der 
Wirtschaftswissenschaftler Antonio Galloni zeichnet ein düsteres Bild der Entwicklungen.
 Das Realvermögen der Menschen (Immobilien, Unternehmen, etc.), das als 
Sicherheit der notleidenden Kredite der italienischen Banken gewährt 
wurde, wird zum Spottpreis verschleudert werden. Laut seinen Aussagen 
könnte das Szenario wie folgt aussehen: Der weltweit größte 
Vermögensverwalter BlackRock wird die notleidenden Kredite der 
italienischen Banken für 15% der Summe übernehmen. Anschließend wird das
 zugrunde liegende, verbürgte Realvermögen um ca. 25% seines effektiven 
Wertes über gerichtliche Vollstreckungsverfahren an Investoren verhökert
 werden. BlackRock, Spekulanten, Masseverwalter und an den Verfahren 
beteiligte Berater machen dabei ein Bombengeschäft; die Unternehmen und 
Menschen sind finanziell am Ende.
Interessant ist, dass weder die Vertreter der Banca D’Italia und der 
ABI (Associazione Bancaria Italiana) noch jene der privaten Großbanken 
(Banca Popolare di Milano, Intesa SanPaolo) an diesem Kongress 
teilnehmen konnten. Allesamt mussten aufgrund “wichtiger Termine“ ihre 
Teilnahme kurzfristig absagen.
Avv. Marco Della Luna
Ein Höhepunkt der Veranstaltung war der Beitrag von Avv. Marco Della Luna. Der Rechtsanwalt und Autor berichtete von einem 
konkreten Gerichtsverfahren am Landesgericht Bozen das er als Verteidiger des Schuldners betreut. 
In
 diesem Verfahren gibt die Südtiroler Volksbank (Gläubigerin) zu, dass 
sie nicht das Geld der Sparer verleiht, sondern das Geld für Kredite ex novo erzeugt.
 Die Verfügung des Exekutionsrichters, Dr. Werner Mussner, bestätigt die
 Praxis der Giralgeld-Schöpfung und beschreitet somit Neuland in der 
Rechtsprechung. Auffallend ist hierbei die Feststellung der 
Rechtmäßigkeit dieser Praxis: Die Giralgeld-Schöpfung sei zulässig, da 
sie keine Rechtsnorm explizit verbieten würde.
Nachstehend ein Auszug des Beitrages von Avv. Della Luna: (http://marcodellaluna.info/sito/)
“La prassi di creazione monetaria da parte delle 
banche di credito è stata ammessa ultimamente dalla Banca Popolare 
dell’Alto Adige nel procedimento esecutivo immobiliare 216/2014 avanti 
al Tribunale di Bolzano il quale, nell’ordinanza del 6 settembre 2016, 
afferma che le banche possono creare moneta bancaria in Euro, e lo 
fanno, perché questo non è proibito da nessuna disposizione. Fino a 
prima, la tesi dei giudici era che la banca, nel prestare, non crei e 
non dia denaro al mutuatario, ma gli dia disponibilità giuridica di 
denaro (salvo poi esigere una restituzione reale). Oggi si ammette che 
invece crea e dà denaro, da essa creato. Si noti il viraggio di 180°.”
Diese Aussage der Volksbank und das noch ausstehende Rechtsurteil sind extrem brisant und wichtig. 
Wenn
 es stimmt, dass es kein Gesetz gibt das den Privatbanken verbieten 
würde Geld zu schöpfen, dann müsste dieses Recht nach dem 
Gleichheitsgrundsatz jedem Menschen, jedem Unternehmen und vor allem 
allen öffentlichen Körperschaften zugesprochen werden. Also 
können auch wir unser eigenes Geld schöpfen und damit unsere Schulden 
tilgen. Dies ist die Argumentationslinie des Rechtsverteidigers. 
Entsprechend hat der Schuldner der Volksbank angeboten mit 
„selbst-geschöpften Geld“ seine Schuld zu begleichen. Wir können 
gespannt sein, wie sich die Gerichtsbarkeit aus dieser Zwickmühle 
befreien wird.
praktikable Lösungsmodelle
Wieweit das Geldsystem wirklich unseren Alltag beeinflusst wird noch 
immer von zu wenigen Menschen und Entscheidungsträgern erfasst. 
Sämtliche Analysen und Information hierzu liegen vor und es gibt eine 
Vielzahl von einfachen und 
praktikablen Lösungsmodellen: (s. dazu 
www.vollgeldinititive.ch, 
www.monetapositiva.it, 
http://humaneconomy.it/deutsch/entschuldung-von-staaten-und-banken-ohne-steuergelder/ ).
Wenn wir als Team von Human Economy an diese kollektive, geistige Trägheit denken, fällt uns ein Bild ein:
Wir stehen vor einem gewaltigen Tsunami. Die Tiere sind schon vor 
Tagen ins Landesinnere und in höher gelegene Gebiete geflüchtet. Wie im 
Wachkoma schauen wir Menschen hinaus aufs offene Meer und beobachten wie
 sich das Wasser zurückzieht. Die Lähmung sitzt so stark, dass wir 
sämtliche Warnzeichen ignorieren. Wir betrachten diesen Vorgang wie ein 
neutrales Naturschauspiel… aber, eines ist absolut sicher: Das Wasser 
wird zurückkommen, und das in Form einer gewaltigen Flutwelle. Diese 
wird alles mitreißen und ein nie dagewesenes Desaster anrichten. 
Verehrte Leser, wachen Sie auf, die Zeit ist erschreckend knapp!
Unsere Empfehlung ist: nehmen sie sich Zeit alle Beiträge der 
Veranstaltung vom 4. November anzuhören. Sie werden sehr viele 
Detailinformationen finden, die es ermöglichen das Thema bis in die 
Tiefe zu verstehen.
https://www.youtube.com/watch?v=2YH46FiAGc8&feature=youtu.be
 Literaturverzeichnis
Literaturverzeichnis 
- Horst Seiffert: „Geldschöpfung – Die verborgene Macht der Banken“, Verlag Horst Seiffert, Nauen 2012
- Joseph Huber: Monetäre Modernisierung – Die Zukunft der Geldordnung: Vollgeld und Monetati ve. Metropolis, 2013
- Michael Köhler: „Humes Dilemma – oder: Was ist Geld? Geldschöpfung 
der Banken als Vermögens rechtsverletzung“, in „Grundlagen und Dogmatik 
des gesamten Strafrechtssystems“, Festschrift für Wolfgang Frisch zum 
70. Geburtstag, Berlin 2014
- Michael Schemmann: „Deutschlands Geld-Illusion – Monetative Reform oder Bankpleiten“, Books on Demand GmbH, Norderstedt 2013
- Richard Werner: „Can banks individually create money out of nothing?
 — The theories and the empirical evidence“, – International Review of 
Fi- nancial Analysis (Volume 36), Dezember 2014
- Geld und Geldpolitik – Schülerbuch der Deut- schen Bundesbank: 
http://www.bundesbank.de/ Redaktion/DE/Downloads/Veroeffentlichungen/ 
Buch_Broschuere_Flyer/geld_und_geldpolitik_ schuelerbuch.pdf
- Offener Brief zum Missbrauch des Rechnungswesens bei der 
Kreditgeldschöpfung der Geschäftsbanken von Michael Schemmann, Präsident
 des IICPA (International Institute of Certified Public Accountants) vom
 1. Mai 2013, Originalversion: http://www.iicpa.com/articles/Open%20let 
ter%20accounting%20perversion.pdf
- I mutui bancari sono una frode: come difendersi Avv. Marco Della 
Luna: http://marcodellaluna.info/ 
sito/2015/07/26/i-mutui-bancari-sono-una-truffa- 
come-difendersi/